Neubaugebiet in Mühlhausen

ANTRÄGE zur Prüfung einer zweiteiligen Entwicklung des geplanten Baugebiets „Bauerngewand“ sowie einer Bürgerversammlung und Retention und /oder Ableitung des Regenwasser

Um Fragen und Befürchtungen großer Teile der Mühlhäuser Bevölkerung zu beantworten, hat die LMU folgende Anträge gestellt:

1. Die Verwaltung stellt dar, wie das geplante Baugebiet Bauerngewand in Mühlhausen/Enz in zwei Schritten entwickelt werden kann.

2. Bei der geplanten Bürgerversammlung zur Erweiterung des Bauernhofs „Schmierer“ erfolgt eine ausführliche Information zum geplanten Baugebiet mit rechtzeitiger Einladung aller Bürger*innen. Die Ergebnisse der Verkehrs-, Geruchs- und Geologie-Gutachten werden vorgestellt. Die mögliche Verkehrswegeführung wird dargestellt.

3. Bezugnehmend auch auf die Wortmeldung eines Gemeinderates beim UTA am 08.06.2021 wird geprüft, ob die im geologischen Gutachten dargestellte Option „Speicherung und gedrosselte Ableitung“ des Regenwassers möglich ist.

In der Begründung der Anträge wird nachgefragt:

zu 1. Das geplante und von der Mehrheit des Gemeinderats genehmigte Baugebiet „Bauerngewand“ ist von ursprünglich 32 auf inzwischen 56 Wohneinheiten angewachsen. Bei 2,3 Bewohner*innen pro Haushalt sind das rund 130 Menschen. Bislang hat Mühlhausen 360-380 Wohneinheiten und rund 1.000 Einwohner*innen. Der prozentuale Bewohnerzuwachs durch das geplante Neubaugebiet entspricht ca. 13 %. (Zum Vergleich hierzu: In Mühlacker wird die Entwicklung des neuen Stadtteils „Ziegelei“ ca. 6-7 % Zuwachs bringen).

Auf Grund verschiedener Restriktionen wird dies für lange Zeit die letzte bebaubare Fläche in Mühlhausen sein und es sollte damit maßvoll umgegangen werden.

Selbstverständlich sind der Erhalt des Kindergartens und der Grundschule in Mühlhausen ein sehr wichtiges Ziel. Eine Rückfrage bei Fachamt hat jedoch ergeben, dass der Kindergarten mit seinen z.Z. 1,5 Gruppen (37 Kindern) voll ist und die Betriebserlaubnis für 2 volle Gruppen beantragt ist, da es weitere Interessenten gibt. In Folge der 56 neuen Wohneinheiten würde der Kindergarten voraussichtlich zu klein werden und es müsste, da eine bauliche Erweiterung des Kindergartens nicht möglich ist, eine neue Lösung geschaffen werden.

zu 2. Eine Bürgerversammlung ist dringend geboten

zu 3. Im geologischen Gutachten der GEOTECHNIK Stuttgart GmbH wurde festgestellt, dass das Versickerungsvermögen der Böden nicht „mangelhaft“ sei, sondern die Gutachter empfehlen, das Regenwasser nicht in Gänze sofort weiterzuleiten, sondern zwischenzuspeichern und eine teilweise Retention zu ermöglichen. Dieser Vorschlag ist im aktuellsten städtebaulichen Entwurf nicht aufgenommen. Welche Argumente sprachen für die Ableitung des gesamten Regenwassers zur Enz? Zusätzlich sollte dargelegt werden, wie das Regenwasser durch den Damm abgeleitet wird, wenn die Enz bereits ein großes Hochwasser führt und dann erst ein Starkregen in Mühlhausen auftritt.