LMU fordert Masterplan für Natur- und Umweltschutz – Nicht nur zufällige Einzelmaßnahmen, ein fundiertes Gesamtkonzept muss her

Nachdem in Mühlacker in diesem Jahr der Startschuss für ein „Integriertes Stadtentwicklungskonzept“ fallen soll, in dem ein Masterplan für die zukünftige planerische und vor allem konzeptionelle Entwicklung unserer Stadt auf breiter Ebene entwickelt werden soll, fehlt nach Ansicht der LMU-FRAKTION das Gegenstück für Landschaft und Natur. Für die LMU ist ein Gesamtkonzept zum Schutz unserer natürlichen Grundlagen in Natur und Landschaft mindestens genauso wichtig. In den vergangenen Jahren hat die Fraktion der Liste Mensch und Umwelt einige Anträge in diese Richtung gestellt. Passiert ist nach unserer Auffassung jedoch nicht viel.

Gefragt ist ein ganzheitlicher Ansatz, welcher die ökologischen Ansprüche unserer Landschaft berücksichtigt. Zum Beispiel im Bereich des Insektenschutzes genügt es nicht, Blühwiesen anzulegen, auch müssen sie zu einen möglichst späten Zeitpunkt nach der Blüte gemäht werden und nicht mit Pestiziden verseucht werden. Dies gilt nicht nur für öffentliche Grünflächen sondern vor allem auch für Grundstücke im Außenbereich.

Die Beleuchtung im privaten und öffentlichen Raum muss dringend insektenfreundlich gestaltet werden, was ohne Qualitäts- oder Sicherheitsverluste heute Stand der Technik ist. Vorrang hat dabei die Umrüstung von alten Beleuchtungsquellen, wie etwa die momentane Beleuchtung der Enzgärten mit überwiegend Licht im blauen Spektrum. Eine solche Beleuchtung mag zwar originell aussehen, erweist sich allerdings als katastrophaler Insektenvernichter. Auf diesen Umstand hat die LMU-Fraktion in der Vergangenheit schon mehrmals in Form von Anträgen und Vorschlägen hingewiesen um Verbesserungen anzustoßen, leider mit bisher wenig Erfolg. Die LMU bleibt aber an dem Thema dran!

Insektenschutz ist Artenschutz auch für viele andere Arten, denn ohne Insekten gib es kein Futter für die meisten Vögel, Amphibien, Reptilien, Fledermäuse und Kleinsäuger. Abgesehen davon wirkt sich der Rückgang der Insekten als Bestäuber von Wild- und Kulturpflanzen direkt auf die Menschen aus. So wie am Beispiel des Insektenschutzes kann man in allen Bereichen des Arten- und Naturschutzes die Folgeketten ableiten.Ein ganzheitliches Natur- und Landschaftsschutzkonzept für das „Schönenberger Tal“ wurde schon im letzten Jahr auf Antrag der LMU beschlossen.

Es geht darum, die BürgerInnen mitzunehmen und zu informieren, denn jede und jeder kann mit kleinen Maßnahmen mithelfen, die heimische Fauna und Flora für die nächsten Generationen zu erhalten. Eine gute Maßnahme für den Artenschutz, die dank einem Antrag der Liste Mensch und Umwelt im Gemeinderat beschlossen wurde, ist die Einrichtung der Stelle eines „Feldschützen“, welcher neben der Außenbereichskontrolle vor allem die Naturfreunde und Naturnutzer über Arten- und Biotopschutz aufklären soll.

Immer noch wartet die LMU-Fraktion auf die Beantwortung ihres Antrages zur Verbesserung der Situation der Amphiebensammelaktionen, welche dankenswerter durch viele Ehrenamtliche, in vielen Bereichen unserer Stadt und den Ortsteilen, jährlich bei Wind und Wetter durchgeführt wird. Die Frakionsmitglieder gehen davon aus, dass bis zur nächsten Amphibienwanderung Verbesserungen angegangen werden können. Ebenso erwartet die LMU noch die Durchführung eines bereits beschlossenen Gesprächs mit den LandwirtInnen in Mühlacker, um kommunale Möglichkeiten auszuloten, wie die Situation der Bäuerinnen und Bauern wenigstens etwas verbessert werden kann. Unsere heimische Landschaft mit ihren vielen, vielen Arten haben wir als Erbe von den vielen vergangenen Generationen die diese Landschaft geschaffen haben, bekommen. Deshalb ist es unsere Pflicht dieses Erbe für künftige Generationen zu bewahren.